Deutsch Francais

18 - Bin ein fahrender Gesell

Melodie

 

  1. Bin ein fahrender Gesell, kenne keine Sorgen.
    Labt mich heut der Felsenquell, tut es Rheinwein morgen.
    Bin ein Ritter lobesam, reit' auf Schusters Rappen,
    führ' den lockren Zeisighahn und den Spruch im Wappen:

    Refrain:

    Nur immer lustig Blut und leichter Sinn,
    ja, futsch ist futsch und hin ist hin,
    ja, immer lustig Blut und leichter Sinn,
    hin ist hin.

  2. Zieh' ich in ein Städtchen ein, spür' ich's im Gehirne,
    wo man trifft den besten Wein und die schönste Dirne.
    Spielmann lächelt wohlgemut, streicht die Fiedel schneller,
    und ich werf' ihm in den Hut meinen letzten Heller.
    Nur immer lustig Blut ...

  3. Meister Wirt, darfst heut nicht ruhn, schlag heraus den Zap­fen!
    Back, Frau Wirtin, mir ein Huhn und zum Nach­tisch Krap­fen!
    Was ich heut nicht zahlen kann, zahlen will ich's kün­ftig,
    darum schreib's mit Kreide an, Wirt, und denk vernünf­tig:
    Nur immer lustig Blut ...

  4. Wein dir nicht die Äuglein trüb, Mägdelein, vor Trauer!
    Fahren­der Gesellen Lieb' ist von kurzer Dauer;
    fahrender Ge­sel­len Lieb' endet vor den Toren.
    Wein dir nicht die Äuglein trüb; hast nicht viel verloren.
    Nur immer lustig Blut ...

  5. Kommt ein Stern mit einem Schwanz, will die Welt zer­trüm­mern,
    leiert euren Rosenkranz, mich soll's wenig kümmern.
    Wird dem Weltenbrand zum Raub Berg und Wald und Heide,
    wird das Wirtshaus auch zu Staub, schwarzes Brett und Kreide.
    Nur immer lustig Blut ...

1879
Rudolf Baumbach (1840 - 1905)

  1. Wein dir nicht die Äuglein trüb, armer Aspirante!
    Wenn du nicht befördert wardst, ist das keine Schande.
    Liegst du einst im Massengrab, ist es völlig Schnuppe,
    ob du einen Zug geführt oder eine Gruppe.
    Nur immer lustig Blut ...
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